Parodontologie
Sehen wir uns gesundes Zahnfleisch an: Es ist hellrosa, sieht getüpfelt wie Orangenschale aus, liegt straff an den Zähnen an und blutet nicht.
Parodontitis ist eine chronische entzündliche Erkrankung des Zahnbettes und entsteht durch jahrelange Einwirkung von Bakterien. Schädliche Stoffwechselprodukte der Bakterien lösen die Anheftung des Zahnfleischs an der Wurzeloberfläche. Vorläufer ist eine Zahnfleischentzündung, ebenfalls durch bakterielle Infektion verursacht. Das Tückische daran: Die Erkrankung wird oft zu Beginn nicht wahrgenommen, da sie keine Schmerzen verursacht.
Erst wenn eine größere Menge Knochen abgebaut ist, werden die Zähne locker und es entstehen Schmerzen: Dann ist die Erkrankung jedoch bereits erheblich fortgeschritten. Doch auch bei fortgeschrittener Parodontitis ist unsere Behandlung Erfolg versprechend.
Die Parodontitis ist eine chronische Erkrankung, das bedeutet, dass es bei z. B. nachlassender Mundhygiene jederzeit zum Wiederaufflammen der Erkrankung kommen kann. Deshalb sind regelmäßige Kontrolltermine für Parodontitis-Patienten besonders wichtig.
Drei Schritte für Ihre Zahngesundheit: Die Parodontalbehandlung
Ziel der Behandlung einer Zahnfleischentzündung ist die Beseitigung der bakteriellen Infektion. Dazu setzt die Behandlung auf mehrere Faktoren:
1. Die Einführung der richtigen Mundhygiene
Als erster Schritt werden für Sie die richtige Putztechnik und die Hilfsmittel zur Zahnpflege individuell ausgesucht. Sie lernen den richtigen Einsatz mit Ihnen unter Anleitung unserer speziell dafür ausgebildeten Mitarbeiter/innen. Dies ist die Grundlage für den dauerhaften Behandlungserfolg.
2. Die Beseitigung der Bakterien und Reinigung der befallenen Wurzeloberflächen
Danach erfolgt der wichtigste Teil der Parodontitisbehandlung: die Entfernung der Beläge, die sich unterhalb des Zahnfleisches auf den Wurzeloberflächen gebildet haben. Sie ist weitgehend schmerzfrei, da wir sie unter örtlicher Anästhesie vornehmen. Nach einer entsprechenden Ausheilzeit wird der neue Zustand des Zahnfleisches beurteilt. An Zähnen mit tiefen Knochendefekten oder ungünstigen Wurzelformen können weitere Behandlungsmaßnahmen notwendig werden, die nach Absprache mit Ihnen durchgeführt werden.
3. Kontrolle
Nach Abschluss der aktiven Behandlung wird durch regelmäßige Kontrollen das Behandlungsergebnis kontrolliert. So können wir gemeinsam mit dem Patienten (hinsichtlich der Einhaltung seiner häuslichen Mundhygiene) rechtzeitig reagieren.
Nachsorge nach Parodontalbehandlung/Recall
Nicht nur die Behandlung entscheidet über den Erfolg, sondern die Kontrolle
Die einmalige Behandlung bietet Ihnen keinen lebenslangen Schutz vor einer erneuten Infektion bieten. Das Fortschreiten einer Parodontitis kann nur durch eine strikte Erhaltungstherapie verhindert werden. Diese Form der Betreuung besteht umfasst:
- eine regelmäßige Kontrolle der Zahnfleischtaschen
- Überprüfung der Zahnpflege durch das Erheben der Plaque- und Blutungsindices
- Eventuell eine Wiederauffrischung der Kenntnisse der häuslichen Zahnpflege
- die sorgfältige Entfernung sämtlicher Beläge
- eine Härtung des Zahnschmelzes zur Kariesvorbeugung
Unser parodontologisch geschultes Behandlungsteam führt diese Therapie regelmäßig durch, denn bei Parodontitis-Patienten reichen kurze Kontrolluntersuchungen und oberflächliche Zahnsteinentfernungen nicht aus.
Sollte sich dann wider Erwarten doch wieder eine Entzündung bilden, können wir mit einer lokalen Behandlung schnell und ohne großen Aufwand reagieren. Damit Sie dauerhaft Parodontitis und Karies vermeiden, empfehlen wir eine Erhaltungstherapie, je nach Schweregrad der Erkrankung, 2 – 4 Mal jährlich. Unser Erinnerungsservice macht Sie auf diese Termine in den richtigen Zeitintervallen aufmerksam.